Corona: Startschuss für den grünen Pass
Seit wenigen Tagen gibt es ihn, den lang erwarteten grünen Pass, der uns die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben trotz Corona weiter erleichtern soll. Allerdings gibt es diesen Pass vorerst nur in einer abgespeckten Version: Geimpfte müssen nämlich noch warten.
Kein Pass im herkömmlichen Sinn
Der grüne Pass ist kein Pass im herkömmlichen Sinn, sondern der Überbegriff für die unterschiedlichen Nachweise, dass man in Sachen Corona eine „geringe epidemiologische Gefahr“ aufweist, also entweder (negativ) getestet, geimpft oder genesen ist.
Es handelt sich dabei um Zertifikate, die mit einem individuellen QR-Code versehen sind. Dieser Code ist sozusagen die Eintrittskarte in Gasthäuser, Kinos, Theater oder Fitnessstudios und kann von diesen Stellen schnell und einfach mittels einer App gescannt werden. Wichtig: Der Scan erfolgt offline, also nur auf dem Gerät der prüfenden Stelle. Es werden keine Daten gespeichert oder weitergeleitet.
Geimpfte: Bitte warten
Umgesetzt ist der grüne Pass derzeit für Getestete oder Genesene. Wer sich vor kurzem in einer Apotheke, einer Teststraße oder einem Labor testen hat lassen, hat vielleicht schon bemerkt, dass auf dem Zertifikat nun eben dieser QR-Code zu sehen ist. Und das Ergebnis ist nicht mehr „negativ“ oder „positiv“, sondern wird bereits EU-konform als „nicht nachgewiesen“ oder „nachgewiesen“ bezeichnet.
Getesteten Personen wird ihr Zertifikat weiterhin als E-Mail oder SMS zugeschickt, zusätzlich kann man es sich aber auch entweder direkt in der Teststelle, den ELGA-Ombudsstellen oder über die Gemeinden und Bezirksverwaltungsbehörden kostenlos ausdrucken lassen.
Wer nach einer Corona-Infektion genesen ist, kann dies in Österreich auch künftig mit einem Absonderungsbescheid, einem ärztlichen Attest oder einem Antikörper-Test nachweisen. Für Auslandsreisen in der EU braucht man aber ein Genesungszertifikat. Dieses kann man auf gesundheit.gv.at abrufen – sofern man über eine Handysignatur oder eine Bürgerkarte verfügt. Ist das nicht der Fall, kann man auch dieses Zertifikat in den oben genannten Stellen kostenlos ausdrucken lassen.
Noch nicht abrufbar ist derzeit das Impfzertifikat mit QR-Code. Die Umsetzung soll noch im Juni erfolgen, wann genau, ist aber nicht bekannt.
Ab Juli: Grüner Pass EU-weit anerkannt
Geht alles nach Plan, wird das Überschreiten der Grenzen innerhalb der EU ab Juli wohl deutlich unkomplizierter. Dann gilt der grüne Pass in der gesamten Union, d.h. an jeder Grenze kann man mit dem QR-Code nachweisen, dass man geimpft, getestet oder genesen ist.
Welche Vorteile dies in den jeweiligen Staaten bringt, entscheiden diese allerdings selbst – abhängig von der jeweiligen Corona-Lage. Vor einer Auslandsreise sollte man sich also unbedingt informieren, welche Regelungen derzeit in dem Zielland herrschen.
Eine gute Übersicht bietet hier die Website https://reopen.europa.eu/de
(Text: Susanne Plattner)
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